the thing I am //on HALLE TANZBÜHNE BERLIN

Diesmal war ich besonders gespannt auf das neue Stück „the thing I am“ von Toula Limnaios. Die Werbefotos von HALLE TANZBÜHNE BERLIN versprachen eine Performance mit viel Wasser und Seen. Diese Erwartung wird leider nicht erfüllt.
Stattdessen findet man eine weiße Bühne vor auf der Menschen in hautfarbender Kleidung stehen. Sie fallen um und bewegen sich auf dem Boden fort, versuchen immer wieder aufzustehen fallen aber wieder. Die Träume nach Sehnsucht und Geborgenheit werden sehr gut dargestellt. Mit einem Rucksack auf dem Rücken oder einer Tasche in der Hand fallen die Tänzerinnen und Tänzer auf dem Boden, stehen wieder auf bis zur Erschöpfung. Besonders gut sind die Übergänge zwischen den Szenen.

In einer Szene halten die Darsteller ihre Hände vors Gesicht und bewegen sich im Traum. Ein bewegendes Bild. Es ist faszinierend wie es erneut gelungen ist mit einfachen Mitteln klare Bilder zu vermitteln. Allerdings hätte man den Schluss etwas interessanter gestalten können?

Berlin, Eberswalder Str. 10
2.-4. & 8.-11. & 15.-18. august 2013

Foto: Copyright © Cyan

Kiez Kupala in Berlin

Im Kiez Kupala in Berlin gab es eine besondere OPEN-AIR-Veranstaltung. Ein Kupala ist eine alte PAGAN (heidnisch) Fest von Leben, Liebe, Sexualität & ESCAPISM.
Es begann mit einer Performance mit zwei Frauen von der Gruppe PARFORC Eine Frau liegt mit nacktem Oberkörper auf der Bühne und bewegt sich langsam. Die andere Frau fesselt sie. Es beginnt der Kampf ums Überleben. Am Ende überlebt die zweite Frau, beschmiert sich mit der Erde und verschwindet. Eine bewegende Performance, die den Zuschauer neugierig macht auf den weiteren Abend.
Als Zweites kommt ein Hofsänger. Er nimmt das Publikum mit auf eine Reise ins Mittelalter. Danach singt eine Frau mit dem Akkordeon. Dieser Teil von MISS NATASHA ENQUIST ging an diesem Abend unter. Dadurch, dass sie ohne Mikrofon sang, wurde ihre Darbietung in die Masse des Publikums kaum wahrgenommen.
Aber ein gutes Finale bot die Oper von Händel. Auch für Freunde, die keine Oper mögen, war es Genuss das Spektakel bei der wunderbaren Kulisse zu erleben. Insgesamt war es eine großartige Veranstaltung.

Read ink // Realsysteme V in Berlin

Die Realsysteme V in Berlin ist ein Ort für besondere Überraschungen. Diesmal wartete ein außergewöhnliches Experiment auf die Zuschauer. Die Performance „read ink“ von Lisa Garden.

Die Künstlerin Lisa Garden malte sechs Bilder, welche an der Wand hingen. Jedes Bild wird einem Tänzer interpretiert. Und zu jedem Tänzer hat sich ein Musiker dazugesellt. Ein sehr interessantes Experiment, das dem Zuschauer zum Träumen einlädt.
Leider war dieser Raum für diese Performance zu klein. Das Publikum stand in der Mitte, die Künstler waren am Rand im Raum verteilt. Man hatte ständig Angst, etwas zu verpassen und musste immer achtsam sein, wo gerade was in Bewegung ist. Das hatte einerseits seinen Reiz, aber anderseits auch die Herausforderung sich für bestimmte Sachen entscheiden zu müssen. Ich hatte das Glück durch die Spiegel am Rollstuhl mehrere Sachen gleichzeitig zu verfolgen.
Es war beeindruckend wie unterschiedlich die Tänzer und Musiker die Bilder interpretiert haben. Jeder war auf seiner Art schön. Besonders fasziniert hat mich die Tänzerin, die auf dem Bauch kniete und ihren fast nackten Rücken bewege. Einfach der Hammer!
Ein Experiment, wo es sich lohnt, weiter zu arbeiten.

Stoffwechsel – Metabolism / San Francisco – Berlin #2, Teil II // Dock 11 Berlin

In dieser Woche nun der zweite Teil von „Stoffwechsel – Metabolism / San Francisco – Berlin #2“ in Dock 11 in Berlin.
Im ersten Stück „ouroboros“ untersuchen zwei Frauen den Weg einer Schlange über hügelisches Land. Die Choreographie ist nicht schlecht. Schade ist nur, dass man bei der blonden Frau die Gesichtsausdrucke nicht wahrnehmen kann, weil ihre Haare sie verdecken. Auch ihre Kleidung lenkte zu sehr ab.
Bei der zweiten Performance „ADULT“ geht ein Paar der Frage nach, was ist Liebe und was bleibt von ihr? Die Elemente waren gut ausgewählt. Leider war der Mittelteil langweilig. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht.
Voller Spannung war die dritte Performance „FLOATERS#1“ . Eine Frau bewegt sich im Dunkeln. Wird schneller und schneller. Sie schafft es immer wieder die Spannung zu halten und stellt sich die Frage nach dem In mir und Außer mir. Ihre Bewegungen sind meisterklasse.
Bei dem letzten Stück „Giga Hz“ liegen weißtransparente Luftballons auf dem Boden. Vierbunte Gestalten kommen rückwärts auf die Bühne und träumen von einer anderen Welt. Was ist von dem geblieben, was vor 15 und mehr Jahren war. Das Stück lädt das Publikum zum Träumen und Phantasieren ein. Man könnte meinen die bunte Kleidung und das farbige Licht beißen sich. Aber die transparenten Luftballons bieten einen tollen Kontrast und laden immer wieder neu zum Träumen ein.

Spieltermine im DOCK 11:
Vorstellungen am 19.07., 20.07. und 21.07.2013, jeweils 20.30 Uhr

ouroboros / Kathleen Hermesdorf (July 17-19 only)
ADULT / Jesse Hewit und Laura Arrington
FLOATERS#1 / Christine Bonansea
Giga Hz / Tomi Paasonen

Stoffwechsel – Metabolism / San Francisco – Berlin #2 // Dock 11 in Berlin

Dock 11 in Berlin ist immer wieder eine gute Adresse für Überraschungen. Diesmal warteten auf den Zuschauer drei Performances. Beim Eingang zum Abend „Stoffwechsel – Metabolism / San Francisco – Berlin #2“ wird das Publikum gebeten auf die Bühne zu gehen. Ein Mann beginnt sich in dem Stück „Rapport“ zu bewegen, dann erzählt eine Frau einen Text. Schließlich krabbelt ein anderer Mann durch den Raum und spricht. Man könnte erahnen, ein Künstler ist mal präsent und verschwindet wieder von der Bildfläche.
Destory
Nach der netten Begrüssungsperformance dürfen die Zuschauer Platz nehmen. Acht Tänzerinnen und Tänzer laufen in dem Stück „Destroy“ durch den Raum und wieder zurück. Immer mit dem Rücken zum Publikum. Ihre Bewegungen werden schneller und vielfältiger. Nach einer Weile kreisen sie ihren Oberkörper. Schneller, schneller und schneller. Bis zur Erschöpfung. Jeder auf seiner Weise. Manchmal nimmt sich der eine oder andere eine kleine Auszeit. Und dann wieder vom Neuen. Man könnte meinen, es wird mit der Zeit langweilig. Falsch gedacht. Die tollen Musiker heizen das Publikum, aber auch die Darsteller immer neu auf, so dass dem Publikum schwerfällt still auf dem Stuhl sitzen zu bleiben.
Bei der dritten Performance „The Excruciating Death of Saint Sebastian“ erzählen zwei Männer mit nacktem Oberkörper die Geschichte des heiligen Sebastian. Es ist faszinierend wie die beiden mit Stäben sich genseitig erniedrigen und durch geschickte Körperbewegungen sich wieder selbst befreien. Der Humor und die elegante Bewegungen machen das Stück interessant. Ehrlich gesagt, hätte ich das Stück an diesem Abend nicht mehr gebraucht. Vielleicht wäre die dritte Performance besser zur Geltung gekommen, wenn sie vor dem Stück stattgefunden hätte?

The Excruciating Death of Saint Sebastian / Constantine Baecher und Yannis Adoniou
Destroy// Leyya Mona Tawil
Rapport / Yannis Adonio

Foto: http://www.danceelixirlive.org/destroy.html

Spieltermine im DOCK 11 in Berlin:
13.07. und 14.07.2013, jeweils 20.30 Uhr

9 Steps to Dust // Dock 11 Berlin

In Dock 11 zeigt Yuko Kaseki in ihrer neuen Performance „9 Steps to Dust“ neun Etappen des Lebens – neun Ebenen der inneren und äußeren Verwandlung. Es ist faszinierend, wie Kaseki neun unterschiedliche Ebenen des Lebens darstellt.
Kaseki
Bewunderungswert fand ich die Klarheit, wann eine neue Ebene beginnt. Jeder Wechsel von einer Ebene zur anderen erfolgte klar, aber auch mit weichen Übergängen. Es ist bezaubernd, wie Kaseki ihren Körper beherrscht und dabei immer wieder Überraschungen einbaut. Mit einem Skelett schildert die Künstlerin humorvoll den Verfall des Körpers.
Eine Performance, die sehr anspruchsvoll ist. Auch die Live-Musik war sehr gut ausgesucht. Ein Stück, an dem ich keine negative Kritik finde.

4. – 7. Juli 2013, 20:30 Uhr

Eintritt: 13,-/10,- Euro

DOCK11 Theater Halle
Kastanienallee 79, 10435 Berlin
Fon: 030 448 1222
http://www.dock11-berlin.de

http://www.cargocollective.com/yukocokaseki

Nur ein Wimpernschlag // Rambazamba Theater Berlin

Wer schon öfter im Theater Rambazamba war, der ist diesmal überrascht von dem Stück. „Nur ein Wimpernschlag“ ist der Titel. Eine weiße Bühne mit viel Licht auf der sich schwarze Gestalten bewegen. Diesmal erzählen Kay Langstengel und mit Enya Hutter eine dramatische Geschichte.
Eine Hochzeitsgesellschaft wartet auf das Brautpaar, welches nicht erscheint. Nach und nach wird ein Kriminalfall aufgeklärt mit Sprech-, Pantomime- und Tanzszenen. In dem Stück wird zwischen der Vergangenheit und Gegenwart hin- und hergesprungen. Dem Zuschauer fällt es manchmal schwer zu folgen.
Manche Dialoge sind nicht gut zu verstehen. Trotzdem ist es wieder gelungen, jedem Schauspieler die Rolle auf den Leib zu schneidern und dabei die Behinderungen der Darsteller zu überspielen.
Wimpernschlag
Besonders beeindruckt hat mich diesmal eine Tänzerin, welche die Hauptrolle spielte. Sie wurde von den Männern begehrt, beleidigt und fallen gelassen. Die Gattin des Premiers erfährt auf diese Weise, dass ihre eigene Tochter bei Finsh, dem Henker war und so von Kassandras Geschichte erfuhr.
Ein Stück, dass zum Nachdenken anregt aber auch sehr gewöhnungsbedürftig ist.

Weitere Vorstellungen: 25. – 28.06.2013 jeweils 19.00 Uhr
Theater RambaZamba, Schönhauser Allee 36-39, 10435 Berlin
Kartenbestellungen (AB 24h) Tel. 030-43735744 Mail: service (at) theater-rambazamba.org

Body in Progess III // Uferhallen Berlin

Auf dem Hof der Uferhallen in Berlin wurde ein Zelt aufgebaut. Man könnte meinen, man sei in der Mongolei. In diesem Zelt fand die Performance „Body in Progress III“ statt.
Zeltdach
Eine tatsächlich schwangere Frau stellt mit nacktem Oberkörper die Zeit zwischen dem 7. Monat bis zur Geburt dar. Eine andere Frau mit einem Umhang bekleidet spielt das Embyro. Ein faszinierendes Stück. Allerdings ist der Zuschauer etwas verwirrt, wer ist die Mutter und wer das Kind. Ebenso ist nicht ganz klar, ab wann die Geburt beginnt. Ich hätte mir auch gewünscht, dass man die Engenängste bei der Geburt deutlicher zeigt.
Auf alle Fälle sollte man sich das Stück von Christine Borch und Moss Beynon Juckes sich nicht entgehen lassen.

INSOMNIA // tfk-Theater Berlin

In dem Stück „INSOMNIA“ von Andreas Neu im tfk-Theater in Berlin geht es um Wünsche, Träume und Sehnsucht. Wer hat keine Wünsche, Träume? Aber werden Träume wahr? Wie kann man den Mut aufbringen, um Träume zu verwirklichen.
Das Stück spielt in einer Bar, wo sich unterschiedliche Menschen treffen. Jeder hat Träume und Wünsche. Aber wie kann diese verwirklichen? Mit humorvollen und nachdenklichen Dialogen ist es den Schauspielern gelungen das Thema näher zu bringen. Es war ein unterhaltsames Stück mit Humor. Allerdings habe ich mich mal gefragt: Geht es in dem Stück um Alkohol oder um die Sehnsucht? Sicher hätte man auch mit weniger Alkohol das Thema humorvoll gestalten können.
Die Leistung der Schauspieler war sehr gut und das Stück insgesamt unterhaltsam. Ein gutes Abschlussprojekt für Schauspieler in der Ausbildung.

48 Stunden Performances // Theater ACUD

48 Stunden Performances im Theater ACUD in Berlin. Das ist ein Ereignis, was man sich nicht entgehen lassen sollte.
Ein Mann steht komisch auf dem Hof. Alles wartet gespannt, was passiert. Die erste Performance gleicht einem Theaterstück. Überall auf dem Hof und im Haus passiert immer etwas, ein Chor sing, Leute tauschen Gegenstände aus etc. Der Zuschauer ist mittendrin im Geschehen.
Die zweite Performance hat zum Inhalt, mit verschiedenen Gegenständen Musik zu machen. Zwischen den Performances gibt es eine Pause, um sich zu begegnen und sich näher kennenzulernen. Auch ich habe in diesem Rahmen zwei Künstler näher kennen gelernt.
Ich hätte mir gewünscht, dass irgendwo eine Übersicht gibt, wann wo was passiert. Aber ich suchte vergebend. Nun ja, irgendwann ging es weiter.
Die dritte Performance war interessant. Eine Frau und ein Mann mit nacktem Oberkörper. Die Frau legt den Mann auf den Boden und verwöhnt ihn auf ihre Weise. Die Emotionen der Frau waren faszinierend, während sie den Mann rasierte.
In der vierten Performance geht es um Kohlköpfe. Am Anfang war diese Performance nicht klar, aber im Verlauf stieg die Spannuung.
Es ist wieder interessant, verschiedene Performances zu sehen, wie unterschiedlich die Künstler ihre Ideen zum Ausdruck bringen. Nach der vierten Performance bin ich nach Hause gegangen, aber ich bin mir sicher, dass danach noch weitere interessante Stücke zu sehen waren. 48 Stunden Performances ist eine gute Gelegenheit, verschiedene Stücke zu sehen und interessante Leute kennen zu lernen.